Arthur B. Laffer brach eine Lanze für Donald Trump
„Es kommt der Boom des Wohlstands“
Dass US-Ökonomen Patrioten sind, konnte man bei vielen vergangenen Kapitalanlegertagungen in Zürich erleben, doch selten hat ein Vortragender so enthusiastisch von seinem Land geschwärmt. Fast befremdlich wirkte aber die Euphorie, die der Erfinder der Laffer-Kurve für die soeben verabschiedete US-Steuerreform von Donald Trump zeigte.
Bereits der erste Vortrag auf der diesjährigen Kapitalanlegertagung des ZfU - International Business School hatte es sich. Arthur B. Laffer, bereits von 1981 bis 1989 wichtiges Mitglied von Ronald Reagans Economic Policy Advisory Board und Berater des Election-Board von Donald Trump versuchte in einem sehr emotional gehaltenen Vortrag als Keynote-Speaker die anwesenden Finanzakteure von der US-Steuerreform Trumps zu überzeugen.
Niedrige Steuersätze -
großes Wirtschaftswachstum
Eigentlich wenig befremdlich, hat Laffer in der nach ihm benannten Laffer-Kurve (Erklärung ðrechts unten) Steuersenkungen thematisiert. Um seine These wieder zu untermauern führte Laffer in seinem Vortrag den Bundesstaat Tennessee an, der die niedrigsten Steuern in den USA einhebt und dennoch das größte Wirtschaftswachstum in den Vereinigten Staaten ausweist. Laut Laffer „bremsen Unternehmenssteuern das Wachstum“. Und die nun verabschiedete Steuerreform mit der Senkung der Unternehmens- und Einkommensteuern sollen, so der Ökonom, das Wirtschaftswachstum ankurbeln, da „Geld für Investitionen und Konsum frei wird“, dieses mehr an freiwerdendem Kapital das Wirtschaftswachstum auf 3 bis 4 % in den kommenden Jahren hieven. In diesem Zusammenhang verwies Laffer in seinem Vortrag immer wieder auf die Wirtschaftsentwicklung unter den Präsidenten John F. Kennedy, Ronald Reagan und Bill Clinton, die ebenfalls Steuersenkungen durchgeführt hatten. Bei Reagan musste Laffer aber zugeben, dass die Steuersenkung jedoch einen Haken hatte, denn die Reduktion der Steuersätze wurde in kleinen Schritten durchgeführt, hatte daher nicht den gewünschten „Wow-Effekt“, den sich Laffer nun von der einmaligen deutlichen Steuersenkung Trumps erwartet.
Geringe Steuersätze -
bullishe Aktienmärkte
Doch nicht nur das Wirtschaftswachstum sollte von der Steuerreform profitieren, Laffer glaubt auch an einen weiter prosperierenden Aktienmarkt. So hätten die Aktienmärkte in der Vergangenheit von niedrigen Steuern profitiert, während in Zeiten von hohen Steuersätzen eine
„bearishe Entwicklung am Markt vorherrschte“. Einschränkend musste Laffer aber zu bedenken geben, dass 2018 die Performanceentwicklung aber durch die Risiken Nordkorea und den Sonderstaatsanwalt Robert Mueller (Anm. Stichwort Russland) gefährdet sein könnte.
Was bringt die
Steuerreform?
Warum Laffer von der Steuerreform überzeugt ist, konnte das Publikum in seinen überschwänglichen Ausführungen live miterleben. Der Ökonom erwartet mehr Steuerehrlichkeit, denn „zu hohe Steuern machen Unternehmen erfinderisch, Steuerschlupflöcher zu suchen“. So gab es in den vergangenen Jahren Unternehmen, die trotz eines Steuersatzes von 35 % „bisher 0 % Steuern zahlen mussten“, weil sie beispielsweise ihr Kapital nach Irland transferierten. Die Wirksamkeit der Reform untermauerte Laffer am Beispiel von Apple, da der Computerkonzern kurz nach Bekanntgabe der Reform sein im Ausland geparktes Geld in die USA zurückführte, laut Laffer können weitere Kapitalrückflüsse in die USA erwartet werden. Dies alles sollte, so Laffer, dazu führen, dass die USA und seine Bevölkerung von der Steuerreform profitieren und einen „ein Boom an Wohlstand“ erfahren werden. Dass andere Länder mit ähnlichen Steuersenkungsprogrammen nachziehen, steht für Laffer außer Zweifel. Irene Privoznik
Die Laffer-Kurve ist eine nach dem US-Ökonomen Arthur B. Laffer benannte finanzwissenschaftliche Hypothese, der zufolge die Steuereinnahmen mit steigendem Steuersatz erst steigen, dann nach Erreichen eines Maximums wieder sinken, also die Form eines umgekehrten „U“ annehmen. Das bedeutet insbesondere, dass bei hohen Steuersätzen eine Senkung der Einkommensteuer das Einkommensteueraufkommen erhöhen kann. Die Reagan-Administration berief sich im Rahmen ihrer Wirtschaftspolitik, der sogenannten Reaganomics, auf die These und senkte die Einkommensteuern. In den Folgejahren erlitten die öffentlichen Haushalte massive Einnahmeverluste und erzielten Haushaltsdefizite.
Quelle: wikipediaLaffer-kurve